Welches Shampoo nach Haartransplantation auch verwendet wird, es muss schonend sein
Bei einer Eigenhaartransplantation handelt es sich um operative Eingriffe. Diese finden auf der Kopfhaut am Haarkreis (Hinterkopf) sowie dem Empfängerbereich statt. Das Wundbild ist, je nachdem welche Technik angewendet wird, unterschiedlich. Wie der Kopfhautbereich nach der Haar-OP gepflegt wird und welches Shampoo nach Haartransplantation dafür geeignet ist, wird nachfolgend erklärt.
F.U.T.-Methode – eine traditionelle Variante
Bei Verwendung der F.U.T.-Methode (Streifentechnik) entstehen zwei unterschiedliche Wundbereiche. Einerseits eine schmale, längliche Wunde dort, wo der Hautstreifen samt Haarfollikel entnommen wird. Dies findet normalerweise im Haarkranz über dem Nacken statt.
Andererseits entsteht eine Unzahl Mikrowunden im Empfängerbereich, wo die extrahierten Transplantate (Grafts) auf den kahlen Stellen wieder eingesetzt werden. Hierbei kann es sich unter Umständen um 3.000 Mikrowunden, eventuell auch mehr, handeln.
F.U.E.-Technik – die moderne Art der Haarversetzung
Im Rahmen der F.U.E.-Technik (Einzelhaarentnahme) wird sich die Menge der winzigen Wunden noch verdoppeln, da die Transplantate innerhalb dieses Verfahrens dem Haarkranz einzeln entnommen werden. Es erfolgt kein langer Schnitt für einen Hautstreifen.
Trotzdem ist die F.U.E.-Technik wesentlich schonender, als die klassische F.U.T.-Methode. Sie besitzt zudem den Vorteil, dass die vielen Mikrowunden schneller abheilen, als die Wunde eines größeren Hautstreifens. Letztere ist auch später noch als schmale, helle Narbe sichtbar, sodass trendige Kurzhaarfrisuren eher weniger realisierbar sind.
Mikrowunden, die eine moderne Behandlung mittels F.U.E.-Technik im Spenderbereich wie auch Empfängerbereich hinterlässt, verheilen so weit, dass ein menschliches Auge sie nicht als solche erkennen kann. Um eine Eigenhaartransplantation mit F.U.E.-Technik nach der Heilungs-/Wachstumsphase zu erkennen, wird mindestens eine starke Lupe benötigt. Die Haarversetzung mittels Streifenmethode lässt sich bereits durch einen genauen Blick erkennen.
Je kleiner die Krusten, desto schneller die Abheilung
Allerdings hat auch die F.U.T.-Methode einen bestimmten Vorteil, die Haar-OP benötigt in diesem Fall weniger Zeitaufwand. Egal, welches Verfahren letztendlich angewendet wird, nach Abschluss des Eingriffs benötigen Kopfhaut und Haare eine gewisse Ruhezeit. Kritisch sind hierbei die ersten zwei Wochen nach der Haar-OP. Noch während der Haar-Chirurg operiert, beginnt bereits die Blutgerinnung. Dadurch bilden sich an den Wundbereichen Krusten oder Schorf.
Hierbei ist es unbedingt nötig, dass der behandelnde Facharzt die minimalen Mengen Blut schonend, jedoch auch sorgfältig entfernt. Die Vorbereitung zur Pflege beginnt also bereits während er Haar-OP durch den Chirurgen. Auf diese Weise entstehen nur kleinere Schorfbereiche als Schutz für die winzige Wunde, wodurch diese deutlich besser abheilt. Welches Shampoo nach Haartransplantation dabei Erleichterung verschaffen kann, wird nachfolgend erklärt.
Die versetzten Grafts sowie die umgebenden Haare des Entnahme- und Empfangsbereich fallen nach der Haar-OP in einen Shock-Fall-Out. Diese Schockzustand ist ebenfalls ein Grund dafür, dass Kopfhaut und Haare möglichst schonend behandelt werden.
Warum ein mildes Shampoo nach der Haarversetzung verwenden?
Der behandelnde Facharzt oder Chirurg wird empfehlen, dass Patienten am Tag der Haar-OP sowie den folgenden 24 Stunden absolute Ruhe einhalten. Die behandelte Kopfhaut wie auch die implantierten Haare dürfen in diesen Stunden keinesfalls manipuliert oder selbst behandelt werden.
Falls überhaupt, dann dürfen in den ersten 24 oder 48 Stunden nach dem Eingriff die Haare erstmals wieder gewaschen werden. Dies nimmt entweder der Chirurg selbst oder einer der Mitarbeiter*innen vor. Allerdings nur dann, wenn dies wirklich notwendig ist. Das erstmalige Auftragen einer Pflegelotion wird normalerweise nach der Haar-OP in der Klinik/Praxis durch geschulte Mitarbeiter vorgenommen.
Die Behandlung mit einer speziellen Lotion sowie die erste Haarwäsche erfolgt während der ersten 24 bis 48 Stunden nur dann, wenn Patienten eine kräftige natürliche Durchblutung im Kopfhautbereich vorweisen können. Letztere verursacht in manchen Fällen eine stärkere Schorf-/Krustenbildung, welche frühzeitig mithilfe milder Lotionen und Haarwaschmittel zurückgedrängt werden kann. Dadurch normalisiert sich wiederum der Abheilungsprozess.
Welches Shampoo nach Haartransplantation?
In den folgenden Tagen/Wochen sollte Haarewaschen lediglich mit schonenden, sanften Shampoos erfolgen. Beispiele dafür sind unter anderem Seba-Med, Baby-Shampoo oder ähnlich milde Produkte. Wie oft Haarewaschen nötig ist, lässt sich nicht generell festlegen. Fachärzte empfehlen zwischen einmal und dreimal innerhalb einer Woche, während des ersten Monats nach dem Eingriff.
Beim Haarewaschen darf allerdings nie starker Druck auf die Kopfhaut ausgeübt werden. Heftiges Reiben und Rubbeln ist eben sowenig erlaubt. Das Shampoo sollte immer sanft aufgetragen werden, kurz einwirken lassen, anschließend handwarmes Wasser zum Ausspülen verwenden und den Kopf letztendlich langsam abtupfen. Dadurch werden die Transplantate nicht beschädigt und Patienten können sich schneller über neues und dichtes Haar freuen.