Haartransplantation & Spenderbereich: So erholt sich der Hinterkopf schneller

Redaktion

Haartransplantation Spenderbereich

Während einer Haartransplantation werden aus dem Spenderbereich am Kopf sogenannte Grafts aus 2-3 Haarwurzeln entnommen und an den kahlen Stellen wieder eingesetzt. Nach der Entnahme der Haarfollikel steht dieses Areal vorerst nicht mehr direkt im Fokus. Viele Patienten haben die Befürchtung, dass Sie nach der Entnahme auch der Hinterkopf lichte Stellen bekommen oder die Haare dort nicht mehr so gut nachwachsen könnten. Daher beantworten wir Ihnen an dieser Stelle die Frage, wie gut das Spender-Areal abheilt und nach welcher Zeit die Haarpracht wieder erkennbar nachgewachsen ist.

Warum befindet sich der Spenderbereich bei der Haartransplantation immer am Hinterkopf?

Bei den meisten Patienten hat der Haarverlust genetische Ursachen. Oft zeigt sich dabei das gleiche Bild: Die Geheimratsecken werden größer oder auf dem Oberkopf bilden sich lichte Stellen. Dabei ist der Hinterkopf in aller Regel nicht von dem Haarverlust betroffen. Diese Haare sind nachweislich gegenüber dem DHT (Dihydrotestosteron/männliches Sexualhormon), welches als Ursache für starken Haarverlust verantwortlich ist, unempfindlich. Daher dient dieses Areal am Hinterkopf als Spenderbereich für die Haartransplantation.

Donor-Areal muss ausreichend viele Haare aufweisen.
Der Spenderbereich des Patienten muss ausreichend viele Haare aufweisen.

Ein großer Vorteil der Haare im Haarkranz ist der, dass diese Haare nach einer Versetzung lebenslang an ihrer neuen Position weiterwachsen. Um erfolgreich eine Haartransplantation durchführen zu können, ist es wichtig, dass im Spenderbereich ausreichend viele und kräftige Haare vorhanden sind, die sich als Transplantate für eine Eigenhaarversetzung eignen.

Wie viele Grafts werden im Spenderbereich entnommen?

Die Anzahl der Grafts, die für die Haartransplantation aus dem Spenderbereich entnommen werden müssen, richtet sich nach der Größe der kahlen Bereiche, in denen Haare transplantiert werden sollen. In der Regel werden zwischen 1500 und 4000 Grafts entnommen.

Allgemeines über den Donor-Bereich nach der Haartransplantation

Die exakte Implantation steht natürlich bei einer Haar-OP im Vordergrund, da die Versetzung der Transplantate viel Aufmerksamkeit erfordert. Damit die neuen Haare gut anwachsen, sind die Informationen, wenn es um Abheilung und Pflege des Empfangsbereiches geht, sehr umfangreich.

Da im Spende-Areal bei der Extraktion der Grafts ebenfalls offene Wunden entstanden sind, ist es verständlich, wenn sich Patienten bei einer Haartransplantation Spenderbereich mit der anschließenden Pflege und Heilung dieser winzigen Stellen gedanklich beschäftigen. Ob die Haare im Haarkranz wieder gut nachwachsen, ist ebenfalls für die meistens Patienten ein wichtiger Aspekt.

Letzteres ist mit einem eindeutigen Ja zu beantworten. Seriöse Haarkliniken und Institute für Haarverpflanzungen klären ihre Patienten natürlich bereits im ersten Beratungsgespräch umfassend darüber auf, wie sich der Spendebereich nach der Eigenhaarverpflanzung wieder regeneriert und wann der gewohnte Haarwuchs wieder zu erwarten ist.

Begleiterscheinungen am Haarkranz

Bevor Haare generell nach einer Haar-OP wieder wachsen können, müssen einige Schritte vorgenommen werden. Die derzeit häufigste Methode für Haarversetzungen ist die F.U.E.-Technik. Diese moderne und schonende Variante hat sich seit geraumer Zeit bewährt und kann die besten Ergebnisse erzielen. Als Nachweis dienen dafür Vorher/Nachher-Vergleiche. Allerdings handelt es sich hierbei trotzdem immer noch um eine, wenn auch minimale, Operation, bei der erst einmal offene Wunden entstehen.

Ablauf der Extraktion im Spender-Areal

Bevor eine Haar-OP beginnen kann, wird normalerweise der Kopf sowohl im Spendebereich wie auch Empfangsbereich rasiert. Die einzelnen Haare

Bevor eine Haar-OP beginnen kann, wird der Kopf sowohl im Spendebereich als auch im Empfängerbereich rasiert. Die einzelnen Haare entnimmt der Chirurg im Spender-Areal mithilfe einem filigranen chirurgischen Instrument, der sogenannten Hohlnadel. Da mit dem Haar auch dessen Wurzel extrahiert wird, sprechen Experten in diesem Fall von den sogenannten Grafts.

Im Haarkranz entstehen durch die Hohlnadel fast keine Einstichwunden, da das Instrument den Haarschaft als Führung nutzt. Weil die Nadel allerdings etwas stärker als der Haarkanal ist, um auch die Haarwurzel mit aufzunehmen, ergeben sich minimale Wunden.

Bereits direkt nach der Entnahme der Grafts können kleine Krusten entstehen, die ungefähr den Durchmesser eines Stecknadelkopfes besitzen und die Wunde verschließen. Die Krusten fallen circa 10 bis 12 Tage nach der Haar-OP eigenständig ab. Bevor sich hier jedoch wieder frische Haare zeigen, kann es einige Tage dauern.

Schmerzen und Rötungen im Spenderbereich nach einer Haartransplantation sind normal.

Welche Probleme können nach der Haartransplantation im Spenderbereich auftreten

Bei vielen Patienten treten nach der Haartransplantation im Spenderbereich Probleme wie Juckreiz und eventuell auch Rötungen und Schwellungen auf. Diese Begleiterscheinungen gehören zur normalen Abheilung und sind nach kurzer Zeit wieder verschwunden.

Nach der Haartransplantation: Der Spenderbereich juckt

Das Jucken im Spenderbereich gehört zu den häufigsten Symptomen, die nach einer Haartransplantation auftreten. Dies ist ein gutes Zeichen. Die durch die Hohlnadel verwundeten Bereiche regenerieren sich wieder und heilen langsam ab.

Achtung: Es ist wichtig, dass Sie dem Jucken nicht nachgeben. Sie könnten damit den Heilungsverlauf gefährden oder kurz nach der Transplantation die noch nicht angewachsenen Haare versehentlich wieder herausziehen.

Schmerzen im Spenderbereich nach der Haartransplantation

Auch Schmerzen, die nach der Haartransplantation im Spenderbereich auftreten, sind nicht ungewöhnlich. Immerhin wurde die Haut an der Entnahmestelle verletzt und braucht Zeit, zu heilen. Die Schmerzen sind aber meistens nur sehr leicht und auch gut ohne Schmerzmittel aufzuhalten. Ihr Arzt wird Ihnen trotzdem Schmerzmittel empfehlen, die Sie nach der Haartransplantation einnehmen können.

Shock Loss im Spenderbereich

Bei dem sogenannten Shock Loss handelt es sich um einen Vorgang, der bei fast jeder Haartransplantation auftritt. Die Haarwurzeln werden zusammen mit den kurzen Haarstoppeln transplantiert. Aufgrund des invasiven Eingriffes in die Wachstumsphase dieser Haare, fallen die versetzten Haare meistens nach 2 bis 6 Wochen aus. Dies passiert aber nur im Empfänger- und nicht im Spenderbereich.

Entzündungen im Spenderbereich nach der Haartransplantation

Es ist sehr wichtig, die Haartransplantation unter äußerst sterilen Bedingungen durchzuführen. Durch unsaubere Instrumente können schnell Keime in die offenen Wunden auf der Kopfhaut eindringen und Entzündungen auslösen.

Spenderbereich wirkt licht nach der Haartransplantation

Sowohl der Spender- als auch der Empfängerbereich müssen vor der Haartransplantation rasiert werden. Nach der Entnahme der Haare, kann er dadurch etwas durchscheinender und lichter wirken. Dies ist aber nur vorübergehend. Wenn die Haare nachgewachsen sind, dann gibt sich dieser Eindruck wieder.

Reizungen der Haut im Spenderbereich

Die die Entnahme der Grafts entstehen in der Kopfhaut kleinste Verletzungen, die Hautreizungen verursachen können.

Infektionen

Um die Kopfhaut mit den offenen Stellen nach der Haartransplantation vor Schmutz und Bakterien zu schützen, bilden sich Krusten auf der Kopfhaut. Werden diese Krusten zu früh entfernt, dann haben Bakterien leichtes Spiel. Sie können in die Kopfhaut eindringen und dort zu Infektionen führen. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich an den Verhaltensregeln orientieren.

Der Heilungsprozess des Spenderbereiches nach Haartransplantation

Bevor Sie einen Vorher-Nachher Vergleich Ihres Spenderbereiches vor und nach dem Eingriff machen, sollten Sie die Heilungsphase abwarten. Auch wenn die Entnahmestelle in der ersten Zeit nach dem Eingriff noch gerötet und licht aussieht, wird sich dieses Bild bald verbessern.

  1. Tag der OP
    Am Tag der OP wird der Spenderbereich mit einem Verband geschützt, der aber am darauffolgenden Tag während der Nachkontrolle schon wieder entfernt wird. Das Areal wird jetzt noch rötlich sein und vielleicht auch leicht feucht anfühlen.
  2. Tage 1 – 3 nach der OP
    In den ersten Tagen nach dem Eingriff bilden sich Krusten auf den Stellen, an denen die Haare entnommen wurden. Diese sollten Sie nicht mit der Hand entfernen, denn sie schützen die kleinen Mikroverletzungen vor eindringenden Bakterien.
  3. 2 Wochen nach der OP
    14 Tage nach der OP werden sich die feinen Krusten von allein lösen. Sie werden jetzt auch schon die erste Haarwäsche durchgeführt haben.  

Wie kann man nach der Haartransplantation den Spenderbereich pflegen

Nach der Haartransplantation muss nicht nur der Empfänger- sondern auch der Spenderbereich gut gepflegt werden. Wichtig ist, dass in der ersten Zeit der Heilung kein Schmutz in diesen Bereich eindringt, um die Gefahr von Entzündungen und Infektionen zu minimieren.

Patienten können die Heilung des Spende-Areals und auch das Nachwachsen der Haare dadurch unterstützen, dass sie besonders auf gute Körperpflege achten und für beste Hygiene im Spenderbereich sorgen. Der Kopf darf normalerweise täglich gewaschen werden, wenn das spezielle Shampoo verwendet wird, das Patienten in der Haarklinik erhalten haben.

Tipps zum Pflegen des Donors nach der Haar-OP

Damit der Spendebereich (Donor) eine intensive Pflege erhält, bekommen Patienten von Ihrem Facharzt eine spezielle Lotion, die 48 Stunden ab Haar-OP auf dem Spende-Areal und dem Empfängerbereich sanft einmassiert wird und für eine gewisse Zeit einwirken muss. Anschließend werden Reste der Lotion mit handwarmem Wasser vorsichtig abgespült.

Durch die Behandlung mit der Lotion wird die Kopfhaut geschmeidig, sodass die kleinen Krusten einfacher abheilen können. Zusätzlich kann ein Feuchtigkeits-Spray mehrmals täglich verwendet werden, damit die Kopfhaut nicht austrocknet.

Eine sehr sanfte Massage bei Haartransplantation Spenderbereich ist für Patienten und Kopfhaut sehr angenehm und kann den Körper dabei unterstützen die Krusten schneller und komplett abzustoßen.

    Hinweis: Simples Abkratzen der Krusten ist tabu! Denn die Krusten auf den minimalen Wunden im Spende-Areal dienen durch ihre Eiweißstrukturen als natürliches Pflaster, welches der Körper selbst hergestellt hat. Dadurch können sich unterhalb der Krusten schneller neue Zellen bilden. Die Heilung kann somit unbehelligt einsetzen.

Patienten erhalten in der Haarklinik meistens Pflegemittel, sodass die behandelte Kopfhaut umgehend ausreichend gepflegt werden kann. Die Krusten werden durch die speziellen Mittel elastisch gehalten und können ihre Funktion als Wundschutz problemlos erfüllen.

Bepanthen nach der Haartransplantation

Eine oft empfohlenes Produkt nach der Haartransplantation ist Bepanthen-Salbe, die gerne gegen die Krustenbildung und den Juckreiz angewendet wird. Seit jeher wird diese Salbe als Klassiker in der Behandlung von kleinen Wunden eingesetzt. Die in der Salbe enthaltene Feuchtigkeit versorgt die Haut und beschleunigt den Heilungsprozess. Wichtig ist aber, dass Sie die Lotion nur in Absprache mit Ihrem Arzt verwenden.

Wie richtig verhalten während der Heilung?

Wenn Sie wichtige Verhaltensregeln in der Heilungsphase beachten, dann können Sie auch dafür sorgen, dass die Haare im Entnahmebereich schnell wieder nachwachsen. Sie sollten in den ersten Tagen auf Alkohol und Nikotin verzichten, da durch diese Stoffe Gifte in den Körper gelangen, die den Heilungsprozess gefährden. Auch schweißtreibende sportliche Aktivitäten sollten Sie in den Tagen nach dem Eingriff vermeiden, da Schweiß in die Haarkanäle eindringen und dort Entzündungen auslösen kann.

Wann ist der Spenderbereich abgeheilt?

Der Spenderbereich heilt wesentlich schneller ab als der Empfängerbereich. Wenn Sie sich an alle Verhaltens- und Pflegetipps halten, dann sind nach etwa 2 Wochen die schützenden Krusten abgefallen. Auch das Jucken und leichte Schmerzen sollten nun deutlich weniger sein.

Bleiben Narben im Spenderbereich zurück?

Die Entnahme der Haare im Spenderbereich erfolgt durch eine winzige Hohlnadel, die sehr feine Kanäle in die Kopfhaut sticht. Dabei entstehen mikrokleine Verletzungen, die in der Regel vollständig wieder abheilen. Auch alle Rötungen und Schwellungen sind nach ein paar Tagen wieder verschwunden. Sie werden etwa 14 Tage nach dem Eingriff im Spenderbereich keine Spuren mehr erkennen können.

Wann wachsen die Haare im Spenderbereich wieder nach?

Bis der Haarkranz wieder zu seiner ursprünglichen Haarpracht zurückgefunden hat, kann es einige Zeit dauern. Diese ist natürlich individuell vom Patienten und seiner körperlichen Verfassung abhängig. Das Nachwachsen der Haare im Spende-Areal geht zwar schneller als im Empfangsbereich der Transplantate, dennoch sollten Patienten etwas Geduld aufbringen, bevor sie sich mit einem Vorher/Nachher-Vergleich beschäftigen. Der Körper benötigt vorerst seine Kraft für die Heilungsprozesse.

Kopfbedeckung nach einer Haartransplantation
Eine möglichst locker sitzende Kopfbedeckung schützt die Kopfhaut ohne dabei das Haar einzuengen.

Patienten können den Spendebereich zusätzlich schützen, indem beispielsweise keine Caps, Hüte oder Mützen tragen. Zudem sind Solarium-/Sauna-Besuche sowie intensive Sonneneinstrahlung in den ersten Wochen nach der Haar-OP tabu. Sportliche Aktivitäten sind ebenfalls erst nach einer Weile wieder moderat erlaubt.

Fazit: So pflegen Sie den Spenderbereich nach der Haartransplantation

Der Spenderbereich steht nach der Haartransplantation oftmals nicht so im Fokus. Daher sind auch nur wenige Informationen über den Heilungsverlauf, die Pflege und den richtigen Umgang mit der Entnahmestelle am Hinterkopf zu finden. Auf dieser Seite haben wir daher alle wichtigen Informationen zusammengetragen, die Sie für die schnelle und unkomplizierte Heilung berücksichtigen sollten.

Wenn Sie diese Tipps berücksichtigen, werden die kleinen Stellen schnell verheilen. Es sind weder Narben, noch andere Komplikationen zu erwarten. Die verbleibenden Haare werden schnell wieder nachwachsen und die nun frei gewordenen Haarstellen vollständig überdecken. Es wird kaum ein Unterschied im Vorher-Nachher Vergleich sichtbar werden.

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