Medikamente nach Haartransplantation

Redaktion

Medikamente nach Haartransplantation

Wer eine Eigenhaarverpflanzung durchführen lässt, erfreut sich anschließend wieder einer vollen Haarpracht. Dennoch kann es in den nicht behandelten Bereichen langfristig zu weiterem Haarausfall kommen. Dies verhindern Medikamente, die nach einer erfolgreichen Haartransplantation empfohlen werden. Doch warum sind sie eigentlich nötig?

Ursachen für Haarausfall und Haartransplantation als Abhilfe

Überwiegend ist die Ursache für Haarverlust genetisch bedingt. Vor allem bei Männern tauchen im Laufe des Lebens zuerst Geheimratsecken, dann weitere kahle Bereiche auf.

Viele Betroffene möchten nun nicht auf Toupets oder Perücken zurückgreifen. Sie wählen die dauerhafte Lösung einer Eigenhaarverpflanzung. Bei dieser werden Haare mit intakten Haarfollikeln während eines minimalinvasiven Eingriffs an den betroffenen Bereichen eingepflanzt. Anschließend wächst an den Stellen in einigen Monaten wieder dichteres Haar. Dieses hat den normalen Lebenszyklus von zwei bis sechs Jahren, fällt aus und wächst erneut nach.

Eine Haartransplantation wird nicht auf dem gesamten Kopf durchgeführt. Vielmehr werden nur die tatsächlich kahlen Stellen aufgefüllt. Die neu eingepflanzten Haare weisen keine genetisch bedingte Unterbrechung des Lebenszyklus der Haare auf. Allerdings bleiben alle von Natur aus vorhandenen Haarwurzeln auch nach der Eigenhaarverpflanzung instabil.

Was nach einer Eigenhaarverpflanzung passieren kann

Eine einmal vorgenommene Haartransplantation schafft in bestimmten Bereichen Abhilfe gegen die kahlen Stellen. Jedoch kann sie aus medizinischer Sicht nicht beliebig oft wiederholt werden. Die eingepflanzten Haarfollikel und Haare regenerieren erst im Laufe mehrerer Monate. Erst jetzt sind erste Erfolge beim neuen Wachstum zu sehen. Inzwischen allerdings kann der Bereich um die behandelten Bereiche weiterhin kahl werden. Bei der Gabe von Medikamenten in diesen Fällen kann dieser Prozess verhindert oder wenigstens erheblich verlangsamt werden.

Medkiamente gegen Haarausfall
Medikamente können nach einer Haartransplantation unterstützend eingesetzt werden.

Auch gilt es zu bedenken, dass jede Haartransplantation je nach Größe des zu behandelnden Bereiches Kosten verursacht. Diese werden – außer bei therapeutischer Veranlassung – nicht von den Krankenkassen übernommen. Die Einnahme gut verträglicher Medikamente ist daher die günstigere und zugleich eine nachhaltige Abhilfe für Betroffene.

Unterstützung durch Medikamente nach Haartransplantation

Einige Medikamente nach Haartransplantation wurden als wirksam gegen Haarausfall eher zufällig entdeckt. Andere wurden gezielt entwickelt. Sie werden entweder äußerlich oder innerlich angewendet. Entweder sind sie rezeptpflichtig oder frei in der Apotheke erhältlich. Die folgenden beiden Medikamente werden von Fachärzten am häufigsten empfohlen:

Finasterid als wirksames Medikament

Finasterid wurde ursprünglich zur Behandlung von Prostatabeschwerden entwickelt. Es zeigt allerdings auch positive Wirkung bei erblich bedingtem Haarausfall. Sogar eine Haarverdichtung wird in zahlreichen Studien festgestellt. In der Schweiz, Deutschland und Österreich wird es nur per Rezept ausgegeben. Der Markenname von Finasterid lautet Propecia. Dieses Medikament wird als Filmtablette in einer Dosis von einem Milligramm pro Einnahme verschrieben. Die tägliche Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Mögliche Nebenwirkungen

Eine mögliche Nebenwirkung bei der Einnahme von Propecia ist die Minderung der Sexualfunktion. Deshalb darf die Einnahme nur exakt nach den Anweisungen des verschreibenden Mediziners erfolgen. Falls eine solche Nebenwirkung auftritt, sollte über die Anwendung eines alternativen Medikaments nachgedacht werden.

Langfristige Unterstützung mit Minoxidil

Auch die gute Wirkung gegen Haarverlust mit Minoxidil war nach der Markteinführung in den 1970er Jahren purer Zufall. Ursprünglich sollte es Bluthochdruck behandeln. In dieser Anwendung wird es als Filmtablette verabreicht. Die positive Nebenwirkung war ein verstärktes Haarwachstum. Also entwickelte die Pharmaindustrie den Wirkstoff weiter. Das Ergebnis der Forschung und Entwicklung war das Präparat Regaine®. Verändert wurde die Art der Anwendung. Statt einer Tablette wird es als Lösung und als Schaum angeboten. Diese Mittel werden äußerlich direkt an von Haarausfall betroffenen Stellen angewendet. Zu unterscheiden ist bei Regaine(R) die Dosierung. Männer bekommen den Schaum mit fünf Prozent Minoxidil. Für die gewünschte Wirkung bei Frauen sind lediglich zwei Prozent Minoxidil nötig und empfohlen.

Haarwachstum anregen und mit vollem Haar gut aussehen
Produkte mit dem Wirkstoff Minoxidil (z.B. enthalten in Regain®) wurden speziell entwickelt, um das Haarwachstum zu verstärken. © Pixabay

Mögliche Nebenwirkungen

In den Studien der letzten Jahrzehnte seit Markteinführung wurden noch keine Nebenwirkungen festgestellt. Auch Wechselwirkungen mit anderer Arznei finden nicht statt. Voraussetzung für die gute Verträglichkeit ist allerdings, dass die Lösung bzw. der Schaum nicht gleichzeitig mit anderen Tinkturen oder Mitteln angewendet werden. Ist dies gegeben, kann der Haarverlust vollständig gestoppt werden. In zahlreichen Fällen verdichtet sich das Haar bei regelmäßiger Anwendung sogar wieder.

Fazit

Nach einer Haartransplantation braucht die behandelte Stelle einige Monate zur Regeneration. Inzwischen kann jedoch an anderen Bereichen der Haarverlust weitergehen. Um dies zu verhindern, zeigen einige Medikamente langfristig gute Erfolge.

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